172 km |
Hügel |
Plankton-Skelette |
Jeder, der schon einmal mit dem Schiff den Ärmelkanal überquert hat, kennt die Klippen von Calais. Die heutige Etappe führt durch das Kalk- und Mergelgebiet im Westen Flanderns und im Nordwesten Frankreichs. Über die Hügel und entlang der Steilküste. Diese Gesteine wurden in der späten Kreidezeit, vor 90 bis 66 Millionen Jahren, abgelagert.
Bildung von Plankton-skeletten während der Zeit der eisfreien Erde
The Late Cretaceous Das war eine sogenannte Super-Warmzeit. Damals lag der Meeresspiegel 80 Meter höher als heute, weil das Klima auf der Erde so warm war, dass sich das gesamte Eis, das heute in den Polkappen gespeichert ist, im Meer befand. Außerdem lag Frankreich damals 10 Grad weiter südlich, in einer trockeneren Klimazone. Die Steilküste von Calais entstand nämlich in einer Art subtropischem Flachmeer mit geringer Sedimentzufuhr durch Flüsse - das wenige Relief, das wir heute aus dieser Region kennen, wurde vom hohen Meeresspiegel überflutet. In diesem Meer gediehen Plankton und anderes Meeresleben. Die Klippen bestehen fast vollständig aus mikroskopisch kleinen fossilen Planktonskeletten. Die bestehen aus Kalk, weshalb die Klippen so strahlend weiß sind.
Spektakuläre Küstenklippen, die leicht zu erodieren sind
TEntlang der Küste sehen diese Kalksteinklippen spektakulär aus: Sie ragen senkrecht in die Höhe. Wenn man an solche vertikalen Klippen denkt, denkt man an harten Fels, aber nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt. Tatsächlich sind die Mergel der Kreidefelsen bei Calais recht leicht zu erodieren: durch leicht saures Regenwasser und durch Flüsse, die sich in die Kreidefelsen schneiden. Das ist auch der Grund, warum es auf dieser Strecke viel auf und ab geht: Die starken jährlichen Niederschläge in diesem Gebiet haben Täler aus dem weichen Kalkstein herausgearbeitet. Und hier kommt ein weiterer lustiger Fakt. Normalerweise entstehen Berge, weil tektonische Platten aufeinander prallen und eine Knautschzone zwischen diesen beiden Platten entsteht (z. B. die Alpen, mehr dazu, wenn die TdF dort ist), aber in diesem Gebiet sehen wir ein Relief, weil Flüsse die Landschaft einschneiden. Die Gesteinsschichten der Kreidezeit liegen in diesem Gebiet fast waagerecht, sind also nicht wie in den Alpen gefaltet, sondern das Relief wird durch Erosion verursacht. Dies kann manchmal zu sehr steilen Anstiegen führen, wie wir auch aus der Limburger Landschaft wissen, wo dieses Phänomen ebenfalls auftritt.
Zeugenberg: Den Kasselberg
Es gibt noch ein weiteres lustiges geologisches Phänomen, das auf der Route besucht wird: der Kasselberg, ein sogenannter Zeugenberg. Es handelt sich um die erste Steigung der Etappe nach 28 km Rennstrecke. Ein Zeugenberg ist eine Art natürliche Skulptur. Sie könnte von Michaelangelo geschaffen worden sein: Sein Credo war, dass man Skulpturen aus dem Block befreien muss, indem man den überschüssigen Stein entfernt. Das dachte sich auch die Natur, als sie den Zeugenberg bei Kassel formte. Der Berg liegt in der Landschaft, weil die Natur das überschüssige Gestein durch Erosionsprozesse abgetragen hat. Offenbar war das Gestein unter Kassel etwas härter als das umgebende Gestein, und da Flüsse den Weg des geringsten Widerstands wählen, erodierte das umgebende Gestein und ließ den Kasselberg zurück.
I am a paleoclimatologist. That means I am combining climate science and geology to understand the climate conditions and climate changes throughout Earth’s history. My specialty is uncovering repetitive climate changes encrypted in the rock record. These climate rhythms were driven by changes in the astronomical location and orientation of Planet Earth relative to the sun, the so-called Milankovitch cycles.
David De Vleeschouwer
I study climate and ocean conditions on and around Antarctica, during the Earths most recent 100 million years. Specifically, I study sediment cores to reconstruct the onset and development of the Antarctic circumpolar current around, and the ice sheet on Antarctica. Check the TdF-team.
Peter Bijl