126 km |
Hügel |
Jurazeit |
Die Damen werden sich heute auf den Weg nach Osten machen und von der Kreidezeit tiefer in die geologische Zeit zurückreisen, um im Jura anzukommen. Hätten Sie Nordfrankreich vor 170 Millionen Jahren in der Jurazeit besucht, hätten Sie ein tropisches Badeparadies gesehen. Azurblaues Wasser, so weit das Auge reicht, und am Horizont die eine oder andere Insel mit weißen Stränden und üppiger Vegetation. Von den Vogesen bis nach Wales war alles überflutet, ein flaches Meer am Rande des mächtigen Tethys-Ozeans, der sich wie ein riesiger Graben zwischen den Kontinenten Gondwana und Laurasia nach Südosten erstreckte.
Das gefährliche Meer der Jurazeit
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen am Strand des Golfs von Luxemburg, und der warme Karbonatsand kitzelt Ihre Füße: Es muss sich sehr wie auf den Bahamas angefühlt haben. Hängematte, Pina Colada und Sonnencreme nicht vergessen. Aber ein erfrischender Sprung ins Meer oder gar eine Paddeltour im flachen Wasser wären keine gute Idee gewesen. Die jurassischen Meere waren voller Leben, und nicht alles war kuschelig und süß. Die Cephalopoden (Tintenfische) wie Ammoniten und Belemniten waren in Ordnung, auch wenn sie bösartige Raubtiere waren. Richtig gefährlich waren jedoch eine ganze Reihe von Meeresreptilien, die Ichthyosaurier, schwimmende Dinosaurier mit Augen so groß wie Untertassen und mit einem athletischen und glatten Körper. Sie sehen den heutigen Delfinen ähnlich. Ein Beispiel für konvergente Evolution. Diese Raubtiere, die sich an der Spitze der Nahrungskette befanden, mussten jedoch selbst auch vorsichtig sein. Sie wurden von anderen Meeresreptilien gejagt, wie den Plesiosauriern und den Pliosauriern, die monströse Ausmaße von bis zu 20 Metern erreichen konnten!
Fleischfressende Theropoden an Land
IIn diesem Jurassic Park war es schön warm. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn die globale CO2 Konzentration war etwa fünfmal höher als heute, weit über 2000 ppmv. Äußerst günstige Bedingungen für Pflanzen. An den Ufern der größeren Landmassen wie den Vogesen wuchsen Sumpfzypressenwälder mit bodennahen Farnen und verwandten Pflanzen wie Palmfarnen und Schachtelhalmen. Die Pollen und mikroskopisch kleinen Sporen all dieser Pflanzenarten finden wir heute als Mikrofossilien in den Sedimenten, die im flachen Jurameer abgelagert wurden.
Diese Wälder boten einem warmblütigen kleinen Kerl, der "Modellspitzmaus", Unterschlupf. Er hatte fünf Zehen an jedem Fuß, eine spitze Schnauze und Haare. Ein Morganucodon. Dies ist eines der ältesten Säugetiere, ein entfernter Vorfahre eines längst ausgestorbenen Zweigs. Es würde noch 100 Millionen Jahre dauern, bis ein gigantisches Weltraumgestein die Herrschaft der Dinosaurier beenden würde. Und Morganucodon nickte zustimmend.
I am a paleoclimatologist. That means I am combining climate science and geology to understand the climate conditions and climate changes throughout Earth’s history. My specialty is uncovering repetitive climate changes encrypted in the rock record. These climate rhythms were driven by changes in the astronomical location and orientation of Planet Earth relative to the sun, the so-called Milankovitch cycles.
David De Vleeschouwer
I am interested in understanding the evolution of the biosphere in deep time. I focus on major transitions in Earth history. I use a multidisciplinary approach combining paleontology with in- and organic geochemistry. Check the Geo-TdF-team-2022.
Bas van de Schootbrugge