205 km |
Flachetappe |
Hartgestein Lithium |
Die heutige Etappe ist größtenteils flach, aber die Fahrer durchqueren eine Region, die einst ein großer Gebirgsgürtel war. Das Peloton startet in Rodez, das zur Hälfte aus kristallinem Gestein besteht (hauptsächlich Granit, alte Magmakammern, die unter explosiven Vulkanen entstanden sind). Die andere Hälfte besteht aus Sedimentgestein, das im Perm (vor 299 bis 252 Millionen Jahren) auf dem alten Zentralmassiv abgelagert wurde. Von dort aus führt die Tour durch die Sedimente des Aquitaine- und des Carcassonne-Beckens, die während der letzten 200 Millionen Jahre in flachen Meeren und Flüssen abgelagert wurden. Doch zwischen diesen beiden Becken müssen die Fahrer zunächst eine schmale Zone durchqueren, die als "Montagne Noire" bekannt ist, wo sich der südlichste Rand des Zentralmassivs befindet. Und dieser "Schwarze Berg" birgt eine Ressource, die heute sehr gefragt ist.
Energie Tanken auf der Montagne Noire
Das Zentralmassiv und die Montagne Noire bilden ein großes Gebiet mit Gesteinen, die einst so heiß waren, dass sie vor 320 bis 300 Millionen Jahren, als sich der Superkontinent Pangea bildete, zu schmelzen begannen. Die Montagne-Noire-Gesteine wurden dann bis in eine Tiefe von ~20 km vergraben, wo sie Temperaturen von ~700°C ausgesetzt waren, und unter diesen Bedingungen begannen bestimmte Mineralien im Gestein zu schmelzen. Aus solchen teilweise geschmolzenen Gesteinen (die wir als Migmatite bezeichnen, siehe auch Etappe 17) entsteht granitisches Magma, das voll von Elementen ist, die einfach zu schmelzen sind (so genannte "inkompatible Elemente"). Wenn dieses Magma abkühlt und sich verfestigt, bildet es oft Gesteine mit riesigen Kristallen (manchmal mit einem Durchmesser von mehreren zehn Zentimetern), die wir Pegmatite nennen. Diese Pegmatite, die in Montagne Noire vorkommen, sind reich an inkompatiblen Elementen und können Erze bilden.
Hartgestein Lithium
Some pegmatites in the Montagne Noire contain mineral deposits that are rich in elements that we need for economic purposes that they are ores. That is the case with the Brassac pegmatite. It contains quartz, feldspar, muscovite, and tourmaline that are common minerals of pegmatite. More special is that this pegmatite also contains lepidolite and elbaite. These two last minerals do not only have uncommon names that most of us have never heard of before, they host a chemical element that is in high demand nowadays: Lithium. When a pegmatite is rich in Lithium, it is often also rich in other chemical elements such as Niobium, Tantalum, Cesium, or Tin. These elements belong to the list of critical substances defined by the European Union commission. Also other granites and pegmatites in the Massif Central are Lithium ores, such as the Beauvoir Granite and the Monts d’Ambazac pegmatites.
Lithium und die grünen Technologien
FDie Entdeckung von Erzvorkommen löst oft gemischte Gefühle aus. Einerseits ist Lithium von entscheidender Bedeutung für die Industrie, wo es zur Verstärkung von keramischen Werkstoffen oder Gläsern verwendet wird, andererseits ist es ein wichtiger Bestandteil von Batterien. Die grüne Energiewende hat daher die Nachfrage nach Lithium und vielen anderen Elementen, die in elektrischen Geräten, Sonnenkollektoren oder Windrädern benötigt werden, erhöht. Andererseits erfordert die Gewinnung dieser Mineralien einen Abbau, der die lokale Umwelt belastet. Die Debatte über die Kosten und den Nutzen wird sich in den kommenden Jahren wahrscheinlich noch intensivieren. Die Fahrer werden heute keine Steinbrüche besuchen, sondern einfach die Montagne Noire hinauf radeln. Oben angekommen, können sie ihre Batterien für den Abstieg und den Sprint nach Carcassonne wieder aufladen!
I am a paleoclimatologist. That means I am combining climate science and geology to understand the climate conditions and climate changes throughout Earth’s history. My specialty is uncovering repetitive climate changes encrypted in the rock record. These climate rhythms were driven by changes in the astronomical location and orientation of Planet Earth relative to the sun, the so-called Milankovitch cycles.
David De Vleeschouwer
I am a metamorphic petrologist and a field geologist. I have training in numerical modeling of geodynamics processes. I love to be outside hammering rocks before preparing them for EPMA analysis. For a few years I have now specialized in the behavior of metal elements during the melting of rocks. Check the Geo-TdF-team-2022.
Alexis Plunder